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Per Anhalter nach Melaka

Sonntag, 25. November 2012

An diesem Wochenende ging es nach Melaka, seit 2008 UNESCO-Weltkulturerbe. Melaka wird in sämtlichen Reiseführern als Highlight angepriesen. Strategisch günstig an der Straße von Melaka gelegen, hat die Stadt Melaka eine vielfältige Geschichte vorzuweisen, die in der Altstadt zum Ausdruck gebracht wird.


Die Portugiesen waren mal da (1511-1641),

die Holländer waren mal da (1641–1824).

Und wie in ganz Malaysia haben die Briten alle anderen vertrieben (1824-1957).

 

Das ist zwar alles ganz interessant, aber nicht besonders spektakulär. Also entschlossen wir uns, den Trip interessanter zu machen, indem wir per Anhalter hingefahren sind. Ich muss zugeben, dass ich vorher noch nie per Anhalter gefahren bin (abgesehen von Mitfahrgelegenheiten), aber es ist definitiv eine Erfahrung wert.


Zunächst sind wir von Cyberjaya zu Fuß und mit einem Ride zur Mautstation vor dem Highway gelangt. Dort fing es prompt an zu regnen und nachdem wir völlig durchnässt waren, sind wir zum Trocknen unter die Mautstation gelaufen. Ohne dort aktiv nach Fahrern zu werben, hielt ein Auto und es ging direkt Richtung Melaka. Von Asyraf und Hilmi haben wir während der Fahrt sehr viel über den Islam erfahren und wurden am Ende noch zum Essen eingeladen.


Die beiden mussten leider nicht nach Melaka, weshalb sie uns in der Nähe des Highways abgesetzt haben. Von dort gings per Anhalter, Bus und zu Fuß (2 Stunden) in die Altstadt, wo wir in Chinatown eine günstige Unterkunft fanden.

 

Im Vergleich zu anderen Orten weiß man in Melaka, wie man mit Tourismus Geld verdient.


Eine Trishaw-Fahrt kostet RM40 und dessen Fahrer buhlen durch viel Deko, LED-Beleuchtung und Musik um Kunden.


 

Wer nicht weiß was er fotografieren soll, bekommt in Melaka wertvolle Tipps.


Es geht langsam auf Weihnachten zu, viele Shops verkaufen zum Teil sehr kitschige Weihnachts-Artikel.

Zurück gings dann auch wieder per Anhalter in 2 Fahrten. Auf der ersten Fahrt wurde fleißig über den Islam hergezogen, über Europa diskutiert und vom Präsidenten der portugiesischen Siedlung in Melaka haben wir einiges über die portugiesische Sprache erfahren.

 

Da die beiden nicht an Cyberjaya vorbeikamen, haben wir uns an einem Rastplatz absetzen lassen und fanden 10 Minuten später die nächste Fahrt mit recht wohlhabenden Malaysiern, die eine Strafzahlung von RM300 gern in Kauf nehmen, um auf dem Standstreifen am Stau vorbeizufahren und uns bei Starbucks auf einen (verhältnismäßig sehr teuren) Kaffee eingeladen haben. Am Ende wurden wir direkt vor unserer Haustür abgeliefert.



 

Alles in allem eine sehr interessante Erfahrung. Ganz im Gegensatz zu den Aussagen einiger Einheimischer, dass wir doch bloß nicht trampen sollen, weil uns doch keiner mitnähme, hat alles ziemlich gut geklappt.

 

Kosten für das ganze Wochenende: RM80 (~ 20 EUR).

Dazu kommt jedoch, dass mein (mittlerweile 3 Jahre altes) Telefon im Regen gestorben ist und ein neues (tethering-fähiges) Telefon hermusste, was die Reisekasse mal eben um RM700 einreißt (Samsung Galaxy Ace Duos).

 

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